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timarion  Meditherme, Bochum Zitat
18.8.2018 - 11:10 Uhr
128 Posts
Dr.Sauna Ranking

Da der letzte Lagebericht hier zur Meditherme schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat und ich durch einen Zufall einmal dazu kam, hier noch einmal einzukehren (mein letzter Besuch dort war anno 1988, aber da war es noch ein Spaßbad namens „Aquadrom“), hier meine Eindrücke:

Die Anlage ist leicht von der A 40 Dortmund-Bochum zu erreichen und, da sie in einer Sackgasse liegt, auch gar nicht zu verfehlen. Ein riesiger kostenloser Parkplatz steht den Besuchern zur Verfügung. Das Entrée mit Brückchen, Teich und Koi-Karpfen stimmt den Gast bereits auf südländisches Flair ein. An der Kasse erhält man gegen Entrichtung des Eintrittspreises ein Chiparmband, worauf auch weitere Leistungen gebucht und Spinde verriegelt werden können. Bargeld ist also im Saunabereich nicht vonnöten.

Der Umkleidebereich ist sehr groß und zu beiden Seiten in u-förmige Schrankgruppen unterteilt. Die Schränke sind zwar nur halbhoch, aber geräumig genug, um notfalls eine Tasche zu beherbergen. Dies ist aber nicht nötig, da sich im Saunabereich reichlich (große!) Regale für Saunataschen befinden. Er ist in der ersten, eher düsteren Kuppel untergebracht, wo auch fast alle Innensaunen untergebracht sind: Infrarot-, Aufguß-, Mediterranosauna, Dampfbad, für mediensüchtige auch eine TV-Sauna sowie zentral und unübersehbar die Mühlensauna mit automatischem Aufguß alle halbe Stunde über ein Mühlrad, das aber mehr Spektakel als Dampf verursacht. Im Durchgang zur zweiten Kuppel ist noch die Salzsauna, worin ebenfalls Aufgüsse angeboten werden sowie ganz neu die Lichtersauna, die ihre beste Wirkung wahrscheinlich erst nach Einbruch der Dunkelheit entfaltet.

Ebenfalls in der ersten Kuppel befindet sich ein – für eine Anlage dieser Größenordnung – recht klein geratener Abkühlbereich mit Kneippschläuchen und Schwalleimer sowie einem mickrigen Tauchbecken, das leider auch nicht einmal sonderlich kühl war. Für Fußbäder stehen ein großes Warm- sowie ein Kneippbecken zur Verfügung. Gegenüber der Salzsauna ist ein weiterer kleiner Duschbereich mit Eisspender. Sehr schön fand ich den zentral gelegenen, riesigen Whirlpool, der von den Gästen selbst angeschaltet werden kann. Außerdem ist noch ein höhlenartiger Ruheraum mit bequemen Liegen hier untergebracht, der allerdings nur mit Bademantel benutzt werden soll.

Zur zweiten Kuppel, die durch ihr transparentes Dach sehr viel heller und freundlicher wirkt als die erste, kann man entweder an erwähnter Salzsauna vorbei oder durch die Lounge gelangen, wo nachmittags Tee und heißes Wasser aus einem Samowar kostenlos angeboten werden. Kuppel Nr. zwei ist unübersehbar das Erbe des Aquadrom; das Wellenbecken wurde unverändert übernommen, nur daß hier nun keine Wellen mehr geboten werden (zumindest nicht bei meinem Besuch). Außerdem gibt es hier auch eine Möglichkeit, ins Außenbecken zu schwimmen. Unmittelbar am Becken findet man auch ein weiteres Dampfbad sowie das Hamam, das aber nur für Behandlungen dort genutzt wird. Hier befindet sich auch ein kleiner Duschbereich. Höher, auf der Galerie der zweiten Kuppel, liegt ein weiterer, kleinerer Whirlpool (ebenfalls vom Gast selbst einzuschalten), die Steinsauna und die Himalaya-Salzgrotte, beide mit eigenen Duschen.

Von letztgenannter Sauna aus kann man auch den oberen Teil des Außenbereichs betreten, wo sich ein kleines Solebecken mit Sprudelliegen im Dauereinsatz sowie Massagedüsen in Intervallen befindet, außerdem noch, neben einer riesigen Liegewiese, vier Außensaunen geboten werden: Die kleine Sahara-Sauna, in der sehr heiße Aufgüsse angeboten werden, Panorama- und Biosauna in einem gemeinsamen Gebäude sowie die holzbefeuerte Erdsauna, die erst nachmittags geöffnet wird. Als einzige Duschmöglichkeit fand ich lediglich zwei Brausen am Solebecken vor, falls ich nichts übersehen habe.

Vom Solebecken aus gelangt man auf die Galerie der ersten Kuppel, wo sich gleich rechts ein offener Ruhebereich mit Matratzen mit integriertem Kopfteil. Weiter geradeaus geht es zum Restaurant, das auch einen kleinen Außenbereich hat. Hier herrscht Bademantelpflicht, auf die auch mittels großer Plakate hingewiesen wird. Die Auswahl ist ausreichend, die Preise sind eher hoch angesiedelt. Das Essen wird schön angerichtet und macht auch satt. Unfreundlichkeit seitens des Gastro-Personals konnte ich nicht feststellen, im Gegenteil fand ich es sogar sehr freundlich und aufmerksam.

Aufgüsse habe ich in allen drei Aufgußsaunen besucht: Je einen in der Salzsauna, der Aufguß- sowie der Sahara-Sauna. Speziell in letzterer wurde es sehr heiß, außerdem ging es dort ein wenig lebhafter zu, was aber wegen der Hitze und der Kürze dieses Aufgusses nicht weiter störte. In den anderen beiden Aufgüssen wurde vom Saunameister um Ruhe gebeten, was aber eigentlich nicht nötig war, weil es ohnehin ruhig war. Zeiten und Düfte der Aufgüsse werden mittels eines Bretts an der Mühlensauna angegeben.

Speziell rund um das Schwimmbecken stehen immens viele Liegen, bei schönem Wetter findet man auch draußen reichlich davon vor. An meinem Besuchstag (montags) herrschte nicht übermäßig viel Betrieb, lediglich an den Aufgüssen merkte man, daß doch so einige Besucher da waren. Gegen 15 Uhr leerte es sich ein wenig (dann endet der Frühstarter-Tarif) und wurde nach 17 Uhr doch recht voll, aber nie so, daß man keinen Ruheplatz gefunden hätte. Das kann natürlich in der Wintersaison ganz anders aussehen. Das Publikum war sowohl vom Alter als auch vom Geschlecht her gut durchmischt. Reichlich Stammgäste (zu erkennen an anders gestalteten Armbändern), die aber nicht weiter (vor allem: nicht negativ) auffielen. Bei vielen Bewertungen habe ich zudem gelesen, daß hier den Gästen selbst die eigene Flasche Wasser verboten würde und das Personal auch darauf achten würde. Ich habe hingegen etliche Gäste sich ungeniert aus mitgebrachten Wasserflaschen bedienen sehen, die in keinem Falle vom Personal ermahnt wurden (das mir ohnehin fast nur zu Aufgußzeiten auffiel).

Die Anlage an sich erinnerte mich stark an das Monte Mare in Rheinbach, angefangen von den Naturstein-Bodenplatten über diverse orientalische Verzierungen oder das Wellenbecken bis hin zu hier und da abbröckelndem Putz und abblätternder Farbe. Im großen und ganzen ist die Anlage aber sehr gepflegt, und am Zustand der Saunen gibt es nichts zu beanstanden. Es ist zwar ein teures Vergnügen, hier einen Tag zu verbringen, aber durchaus lohnend, auch bei etwas weiterer Anfahrt.

Die Tageskarte kostet mittlerweile 30 € (am Wochenende sowie an Feiertagen mit satten 4 € Aufschlag), für Saunaführer-Nutzer gibt es aber (für eine Person) 20 % Nachlaß auf alles außer Tiernahrung. Geöffnet ist bei gemischtem Betrieb täglich von 11 bis 23 Uhr außer sonn- und feiertags bis 21 Uhr.