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Saunaanlagen Allgemein - Fragen, Neuigkeiten, Änderungen und Infos zu Saunaanlagen
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hemmerling  Re: Textilsaunen - Trend oder Flop Zitat
12.1.2022 - 22:55 Uhr
1084 Posts
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Matthias,
ich hab beim Besuch von über 60 Sauna-Betrieben auch einige Sauna-Einzelunternehmern kennengelernt & mit ihnen geredet, und den Markt beobachtet.

0. Zitat:
Wenn ich in der Papier-Tageszeitung eine Todesanzeige lese, weiss ich dass ich eventuell einen Saunagast weniger habe
( Durchschnittsalter in der Sauna: über 70 Jahre ).

1. Textilsaunas werden gut angenommen, wenn im Textil-Schwimmbereich im Preis mit inbegriffen = Neues Sauna- und Dampfsauna-Publikum. Z.B. ISHARA, Bielefeld.

2. Es finden sich keine Sauna-Pächter für Klein-Saunabereiche von Hallenbädern. Beispiel: Hallenbad Emmerthal.

3. Oder die Bau-Substanz eines Klein-Saunabereichs ist so mies, es lohnt sich wirtschaftlich weder Neubau/Totalsanierung noch Weiterbetrieb.
Wenn nebenberuflich betreut, werden solche schrottreifen Saunas weiterbetrieben bis nichts mehr geht... zu Budget-Eintrittspreisen z.B. 10 EUR für 5h Sauna + Schwimmbad.

4. Wird eine 40-50 Jahre altes Hallenbad mit Klein-Saunabereich abgerissen und neugebaut, fehlt beim Neubau meist die Sauna.
Bei Sanierung wird eventuell der Saunabereich abgerissen und in einen Kinderbade-Bereich umgestaltet.

5. Fitnessclubs hatten als Neuheit und um sich von Mucki-Buden abzugrenzen, seit den 1980er Jahren teilweise umfangreiche Saunabereiche.
- Werden teilweise rückgebaut oder abgebaut, oder nicht mehr externen Tagesgästen angeboten
- Wenn neu errichtete moderne Fitnessclubs auch einen kleinen modernen Saunabereich haben, graben sie den klassischen Sauna-Angeboten das Wasser ( ... die Kunden ) ab. Aber klein+modern = 1 oder 2 Räume, kein Abkühlbecken, oder sonstiger bekannte Sauna-Standards.

6. Physiotherapie-Betriebe hatten in den 1980er-2000er Jahren häufig Klein-Saunabereiche. Ihren Saunabetrieb haben sie so meist um 2000 eingestellt, der Massagebetrieb läuft weiter erfolgreich.

Sprich die klassische Nackig-Sauna ist ausserhalb von Gross-Thermen und reichen Hallenbädern mit umfangreicher Saunalandschaft... ein Auslaufmodell.

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Richtig ist, dass kinderreiche Migranten-Familien mit TEILWEISE anderen Werten ( z.B. Picknick-Korb mit ins Hallenbad nehmen, auch wenn dort ein (Migranten-) Kiosk mit Fastfood-Angeboten meint, anderen das Essen von mitgebrachter Nahrung verbieten zu wollen... ) und Familien ohne Migrationshintergrund das Hallenbad- und Freibadangebot vielfach annehmen. Ohne sie wären also diese Bäder noch-viel-leerer. Kein typisches oder gewünschtes Publikum für klassische Nackt-Saunas - die das Hallenbad eventuell auch noch anbietet.

Höchstbetrieb war in den Freibädern in den 1970er Jahren, in den Hallenbädern in den 1980er Jahren. Seitdem haben sich die Besucherzahlen teilweise um Faktor 10 reduziert, ohne dass die Bevölkerung geschrumpft ist. Sondern das Benutzerverhalten hat sich verändert.

Ähnlich bei Saunas. In den 1980ern war Schwitzen cool, nun langsam stirbt diese Kundengeneration auf natürlichem Wege aus...
Aus Bielefeld/NRW. Hallenbad- und Freibadbesuch, Saunieren, zumindest teilweise Anfahrt mit dem Fahrrad - am besten alles zusammen, als Tagesurlaub