22.6.2018 - 9:17 Uhr 19 Posts Saunaamateur
| Hallo Saunagemeinde,
mein Name ist Thorsten und ich bin neu hier im Forum - aber schon seit einiger Zeit interessierter Mitleser. Ich bin 42, verheiratet, und seit ca. 2 Jahren Saunafan. Bisher war ich mit meiner Frau in verschiedenen lokalen Spa´s unterwegs, allerdings ist über die Zeit mehr und mehr der Wunsch entstanden, eine eigene Gartensauna zu besitzen.
Ursprünglich wollten wir eine Aussensauna von Karibu unter ein verlängertes Terassendach stellen. Ich war auch schon kurz vor der Beschaffung des Materials, als ein Urlaub dazwischen kam, in dem wir eine Fiona 3 Sauna in einem Karibu Cube genutzt haben. Die Aussensauna, für die wir uns ursprünglich entschieden haben, hatte keinen Vorraum - und das war genau das, was wir bei unserer Planung nicht berücksichtigt haben - wir wollten nicht direkt von der Sauna raus in jedes Mistwetter.
Also - alles nochmal umgeplant - von der Größe, über das Saunamodell bis zur anderen Position im Garten. Den Karibu Cube fand ich sehr reizvoll und optisch schön - dieser hatte allerdings für die Stelle, wo er hin sollte, leider nicht die passenden Maße. Ich habe daraufhin die Urlaubszeit genutzt, die dortige Sauna zu vermessen und für unseren Garten etwas anders zu skalieren - statt 3mx3m in 3,7mx2,8m Aussenmaß. Einige Detaillösungen gefielen mir sehr gut. Nach dem Urlaub fiel dann auch bald der Startschuss in Form des Grabens von Punktfundamenten - ziemlich ätzend bei verdichtetem Lehmboden.
Ich habe mich für das Zwei-Hüllen-Prinzip entschieden - ein Saunahaus im Eigenbau mit einem Saunabausatz von Karibu Modell Fiona 3 mit 9kW Bioofen.
Ein paar Fakten in Kürze:
Aussenmaße: 3,7mx2,8m
Innenmaße: 3,5mx2,6m (ohne Innenbeplankung)
Punktfundamente: 8 Stück, annähern 80cm tief, bestehend aus ausbetonierten Mauersteinen
Holzrahmen: Leimholz 10x10cm drei mal lasiert
Befestigung Grundrahmen über je zwei U-Pfosten pro Punktfundament (einbetoniert)
Bodenaufbau: 6x12cm Sparren, darauf in Kreuzlage 25mm OSB+18mm OSB, darauf Bauplatte 20mm, Fliesen Feinsteinzeug 60x60cm. Allen Zweiflern sei gesagt: bei entsprechenden Sparrenabständen (60cm) gibt da gar nichts mehr nach - der Boden ist absolut stabil
Beplankung aussen: Sibirische Lärche 21x140mm (farblos lasiert)
Beplankung innen: Rauspund Fichte unbehandelt 14x121mm
Decke: OSB, gedämmt mit Holzfaserdämmplatten, beplankt mit Rauspund Fichte unbehandelt 14x96mm
Dachsparren: 6x12cm, darauf Schalbretter Dicke 20mm
Dach: Allzweckplane auf Schalbretter, Dachpappe V333 genagelt, darauf Trapezblech 0,75mm (Traufblech, Ortbleche aus Aluminium) - Dach ist gut unterlüftet
Ich habe mich bewusst (nach langer Recherche) gegen eine Dämmung der Wände entschieden. Zwischen Innen- und Aussenbeplankung befindet sich ein entsprechend breiter Luftspalt - und das Hygrometer sagt mir, dass sich das Klima im Inneren sehr gut reguliert. Auch an heißen Tagen bleibt es bis ca. 14h angenehm kühl - gegen Abend ist es noch schön warm, da das Holz die gespeicherte Wärme ganz langsam wieder abgibt. Alle Planken - sowohl aussen als auch innen sind geschraubt mit rostfreien Fassadenschrauben, nicht getackert. Ich Falle des Falles möchte ich überall noch herankommen. Auch den Strom habe ich bewusst "auf Holz" gelegt.
Die Sauna selbst ist entsprechend gedämmt, und da wir keine Dampfsauna betreiben wollen, wird es generell relativ trocken sein nach dem Saunagang im Haus. Bis jetzt jedenfalls keinerlei Probleme - Wandabstand sind mindestens 10cm, zur Decke 25cm.
Türen und Fenster kommen aus dem Baumarkt - Standardware. Elektrisch musste ich eine Distanz von 30m überbrücken, wobei ich direkt 5x6mm² in 40er HT-Rohre verlegt habe - so kann ich über einen 400V Anschluss im Saunhaus selbst auch größere Geräte im Garten betreiben und bin für alles was zukünftig an Beleuchtung etc. kommt gerüstet. Schalter, Steckdosen und Beleuchtung habe ich vorbereitet, final anschließen tut dies natürlich der Fachmann - dieser hat ebenso die Querschnitte vorgeschlagen. Ich denke, da sollte man keine Kompromisse eingehen.
Zur Sauna selbst:
Die Fiona 3 kommt mit einem Glaselement und der Aufbau (es fehlt nur noch das Dach) stellte mich vor wenig Probleme. Ein wenig ernüchtert war ich allerdings über die Qualität der Elemente: billigst zusammengetackertes Holz, auch nicht wahnsinnig maßhaltig. Der Aufbau ist kein Problem - sieht auch optisch alles gut aus, aber das hatte ich mir doch anders vorgestellt. Teilweise waren Schrauben in der Anleitung angegeben, die so gar nicht oder nur so ähnlich dabei waren. Gefallen hat mir, dass man die Sauna auch spiegelverkehrt aufbauen kann.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden bisher - die gesamte Planung hat bis jetzt wenig Überraschungen offenbart. Ich habe mich allerdings relativ schnell von der Illusuion verabschiedet, das Ganze günstiger hinzustellen als ein fertiges Saunahaus. Egal - dafür ist es individuell und sehr robust.
Die nächsten Schritte sind die Fertigstellung der Fiona 3 und der Stromanschluss durch Fachbetrieb. Damit es auch danach nicht langweilig wird, soll links daneben noch eine halboffene Terasse in gleichem Baustil entstehen, damit man sich dort direkt entspannt nach dem Saunagang ruhen kann.
Ich habe mitgenommen, dass man sich an sowas einfach mal rantrauen sollte - gute Planung und gutes Werkzeug ist alles. Man hat einige schlaflose Nächste wegen irgendwelcher Detaillösungen, aber nach und nach schließt sich jede Baustelle. Ich bin jedenfalls sehr begeistert, dass sie jetzt wirklich da steht und freue mich sie zu nutzen. Ich halte Euch auf dem Laufenden - Fragen beantworte ich gerne.
Saunagruß,
Thorsten
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