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timarion  PIDAL, Walferdingen (Luxemburg) Zitat
18.2.2018 - 9:56 Uhr
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Dr.Sauna Ranking

Das PIDAL ist eine gemeinschaftliche Einrichtung der Gemeinden Lorentzweiler, Steinsel und Walferdingen und liegt im Ortsteil Helmsingen der Letztgenannten, unweit der Alzette. Es bietet ein Hallenbad, ein Restaurant, einen Fitneßbereich und, was für mich ausschlaggebend für den Besuch war, einen Saunabereich.

Am besten ist Walferdingen-Helmsingen, das unmittelbar nördlich von Luxemburg-Stadt liegt, über die Luxemburger A7 zu erreichen. Kostenlose Parkplätze sind rund um die Anlage zur Genüge vorhanden. Den Saunabereich bucht man an der Rezeption im ersten Stock, den man über eine Treppe oder einen Lift erreicht. Man kann wählen, ob man den Eintritt sofort bezahlt oder beim Hinausgehen zusammen mit den übrigen Leistungen, die auf ein Chiparmband gebucht werden.

Die Sammelumkleiden sind für Fitneß- und Saunabereich gemeinsam, es gibt einen großen Bereich für Damen und Herren gemeinsam sowie noch kleinere, die nach Geschlecht getrennt sind. Die Spinde sind groß, was sie auch sein müssen, da große Saunataschen nicht mit in die Sauna hineingebracht werden dürfen. Verschlossen werden sie durch einfaches Vorhalten des Chips vor ein Sensorfeld.

Um in den Saunabereich zu gelangen, muß man ein Drehkreuz passieren und gelangt so erst einmal in einen Vorraum mit Föns; dahinter folgt – wie in Luxemburger Saunen üblich – ein labyrinthartiger Innenbereich. Hier befindet sich die Niedertemperatur-Sauna mit Farblichtwechsel (nicht besucht), die Rosensauna (ebenfalls nicht besucht) mit Rosenduft, ein Durchgang zum Schwimmbad, ein Whirlpool, der vom Gast eingeschaltet werden kann und nach einem Durchlauf wegen der Regeneration verlassen werden muß, ein Tauchbecken nebst einem Kaltdusch-Bereich, ein kleiner Eisbrunnen, diverse Warmduschen mit Seifenspendern, Fußbecken mit beheizten Sitzbänken sowie eine kleine Leseecke mit reichlich Auswahl, sowohl thematisch als auch sprachlich (deutsch, französisch, englisch, italienisch, portugiesisch) und schließlich das Dampfbad, das am Tage meines Besuchs einen zitrusartigen Duft verströmte. Es ist blau gekachelt und bietet geheizte Bänke und Wände.

Auch ein Ruheraum, teilweise in Holz gearbeitet, befindet sich im Innenraum. Leider herrscht dort selten wirklich Ruhe, was aber nicht an den Besuchern drinnen liegt, sondern daran, daß Gespräche von draußen nahezu ungefiltert durch das Glas nach innen dringen und die Zugangstür stark quietscht. Geboten werden außerdem nur einfache Kippliegen, immerhin mit Decken.

Insgesamt wirkt der Innenbereich mit seiner weißen Kachelung sehr kühl und steril. Hierzu paßt auch, daß neben dem Zugang zum Außenbereich und zum Restaurant ein Desinfektionssprüher angebracht ist nebst der Forderung, sich die Füße beim Eintreten zu desinfizieren. Hinter dieser Tür jedoch betritt man fast eine andere Welt. Geradeaus geht es zum Restaurant, das auch Besuchern von außen offensteht. Mindestens ein Bademantel ist hier also obligatorisch. Es ist ganz aus Holz im Stile eines Chalets gebaut und bietet einen Blick auf den Saunagarten. Die Karte bietet Raffiniertes aus der französischen Küche zu happigen Preisen (für Sparfüchse gibt es auch Menüs); die Bedienung war passend dazu nur frankophon.

Nach links hin ist über eine kleine Treppe der Zugang zum Außenbereich. Er ist sehr gut gepflegt, auch jetzt im Winter. Zunächst passiert man das kleine Außenbecken mit einem Wasserpilz, den man selbst einschalten kann. Die Temperatur ist recht kühl, angenehm ist der Aufenthalt hier nur dann, wenn man noch von der Sauna aufgeheizt ist. Die von dort abgehenden Wege führen zu vier Saunen: Am linken Ende auf einem Teich thronend und mit einer riesigen Uhr am Schornstein findet man die Takka-Sauna (ca. 80–90 °C), wo sich im Achteck Bänke um ein prasselndes Feuer aneinanderreihen. Mittig findet man eine Doppelsauna vor, ebenfalls mit Kaminfeuern: Links die 110 °C heiße Maa-Sauna, rechts die 80 °C warme Sointi-Sauna mit beleuchteter Duftschale und farbwechselnden LEDs in den Ecken. Gegenüber ist eine kleine Duschschnecke mit Kneipp-Schläuchen und verschiedenen Kaltduschen. Rechts schließlich die Aufguß-Sauna, wo stündlich zur halben Stunde (außer mittags) aufgegossen wird. Ich habe nur einen Aufguß besucht, der mit Eis durchgeführt wurde. Es wurde ordentlich heiß, aber der Duft war eher sparsam dosiert und hinterließ einen seifigen Nachgeschmack. Verwedelt wurde nur mit einem einfachen Handtuch Marke Sonderangebot aus dem Dänischen Bettenlager. Als Zugabe gab es vor dem Aufguß eine Platte mit Blutorangenstücken. Es wurde per Aushang vor der Sauna um Ruhe gebeten und innen auch eingehalten, wie generell in allen Saunen. Es gibt oberhalb der Aufguß-Sauna noch eine Terrasse mit Liegen, die auch einen Zugang zum Restaurant bietet. Platz wäre im Außenbereich noch für ein kleines Ruhehaus; für den Sommer stehen stapelweise Liegen bereit.

Der Eintrittspreis für die Sauna beinhaltet auch die Zugangsberechtigung für das Schwimmbad. Es handelt sich hier um ein einfaches Hallenbad mit einem fünfbahnigen 25-Meter-Becken mit Startblöcken sowie einem Nichtschwimmerbecken mit einer kleinen Rutsche für Kleinkinder. Im Sommer gibt es Zugang zu einer Liegewiese, ganzjährig eine kleine Snack-Bar. Als einzige Besonderheit hat das Schwimmbad eine Badekappenpflicht zu bieten. Wer dieses Relikt der 80er Jahre nicht mehr bei sich führt, kann an der Rezeption kostengünstig eine erwerben, sogar aus Latex oder Silikon, die mit ihrer straffenden Wirkung für die Zeit ihres Getragenwerdens ein faltenfreies Gesicht garantieren.

Ein Stockwerk über der Sauna befindet sich noch ein Meerwasserbecken mit Ruheliegen. Hier herrscht zwar Textil-, aber keine Badekappenpflicht. Ein Besuch dort alleine kostet 14 €, wenn man bereits eine Saunakarte erworben hat, reduziert sich der Preis auf 8 €. Ich habe es noch nicht getestet, das kommt dann das nächste Mal dran.

Insgesamt ist das PIDAL schon eher eine Anlage, die eine etwas weitere Anreise lohnt, zumal wenn man sich auch noch französischen Gaumenfreuden hingeben will. Besonders im Sommer, wenn der Außenbereich auch voll genutzt werden kann, dürfte ein Aufenthalt hier sehr angenehm sein.

Es werden nur Tageskarten geboten, die aber mit 18 € angesichts des Gebotenen relativ günstig sind. Kinder, Jugendliche und Studenten zahlen nur 12 €, Wochenend- oder Feiertagszuschläge werden nicht erhoben. Geöffnet ist täglich in der Regel von 9 bis 21:45 Uhr, montags erst ab 14 Uhr, donnerstags und samstags ab 8 Uhr, samstags nur bis 18:45 Uhr, sonntags nur bis 19:45 Uhr. Donnerstags ist Damensauna.