6.1.2018 - 11:02 Uhr
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Saunaneuling
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Achtung, hier kommt eine Lobeshymne auf die eigene Sauna im Garten:
Saunieren selbst finde ich wirklich großartig. Öffentliche Saunen haben für mich jedoch mehrere Nachteile:
- Es ist mit Umständen und Zeitverlust verbunden: Tasche packen, ins Auto setzen, Anfahrt & Parkplatzsuche & Rückfahrt, 2x Umziehen & Duschen in beengten/ungemütlichen räumlichen Verhältnissen, ...
- Keine wirklich schönen Saunaanlagen oder Thermen in der näheren Umgebung
- am Wochenende in der näheren und mittelfernen Umgebung nur gemischte Sauna, keine Damensauna
- Man weiß nie, wie voll es in der Sauna sein wird, ob man sich dort so hinsetzen oder -legen kann, wie man möchte.
- Unsicherheit bezüglich der Hygienestandards und deren Einhaltung
- Die Temperatur ist für mich oft gefühlt zu hoch oder zu niedrig (Entweder < 70° oder >85°)
- Aufgüsse gibt es nur zu bestimmten Uhrzeiten
- Gespräche (z.T. auch laute) anderer Gäste in der Saunakabine (Ich bin beruflich schon täglich 8h am Stück 100% mit Kommunikation und Zuhören und Reden und den Problemen anderer Leute beschäftigt, da habe ich beim Wellnessen echt gerne meine Ruhe.)
- ...
tbc
All diese Probleme sind durch unsere kleine Gartensauna aufs Herrlichste gelöst:
- Wenn ich saunieren möchte, reichen mal eben zehn Schritte in den Garten, um den Ofen anzuwerfen,
- die Sauna ist nach 1 - 1,5 h vorgeheizt (in dieser Zeit kann ich bequem im Sportraum 45min Rücken- und Cardiotraining machen und duschen, ich muss keine Tasche packen, keinen Kram zusammensuchen, keine Straßenschuhe anziehen, mich nicht ins Auto setzen, ...),
- ich kann meine persönliche Wohlfühltemperatur einstellen und "regeln" (80° - 85°),
- wenn ich neben dem Ofen an der Rückwand gelehnt sitzen und in den Garten schauen möchte, kann ich das, wenn ich mich lang ausstrecken möchte, kann ich das auch, es ist immer Platz genug,
- niemand kommt während des Saunagangs rein oder geht raus und sorgt dadurch für Abkühlung,
- Aufgüsse kann ich selbst dosieren und bestimmen und wedeln, so wie ich das möchte und wie es mir gerade passt (Aufgüsse habe ich überhaupt erst mit der eigenen Sauna für mich entdeckt. Die sind ja großartig! In öffentlichen Saunen habe ich nur einmal einen Aufguss mitgemacht und dann nie wieder - es war mir viel zu heiß, und ich bekam regelrecht Platzangst, weil ich während des Aufgusses die Kabine nicht verlassen wollte/konnte),
- ich kann ohne Probleme meinen selbstgefilzten Saunahut tragen (es sieht total bescheuert aus, aber meine langen Haare leiden unglücklicherweise sonst sehr unter den hohen Temperaturen), ohne dass die Mode- oder Hygienepolizei gerufen wird,
- das Bewusstsein, unseren eigenen Garten jetzt auch in der kalten, ungemütlichen Jahreszeit wirklich zu nutzen, finde ich toll, und überhaupt geht nichts über das Saunieren nahe an der Natur und die kalte Dusche draußen,
- und das Gefühl nach dem dritten Saunagang und der abschließenden Kneipp-Guss-Dusche herrlich erfrischt und gleichzeitig warm bis in die Zehenspitzen absolut tiefenentspannt im Bademantel auf der Terrasse zu sitzen und in den Garten zu gucken und NIX tun und mit niemandem reden zu müssen ... das ist unbezahlbar, und das habe ich nur daheim und sonst nirgends.
In meinem Leben vor der Gartensauna war ich innerhalb von 50 Jahren insgesamt vielleicht 12-15 mal in der Sauna, dreimal davon während eines Urlaubs in der hoteleigenen Anlage.
Wir haben unsere eigene Sauna jetzt seit ca 10 Wochen, und ich nutze sie seitdem regelmäßig ein- bis zweimal wöchentlich, mit einer kurzen, krankheitsbedingten Pause. Und schon am Montag freue ich mich auf den Freitag, wenn ich wieder genug Zeit zum Saunieren habe. Und wenn ich eine kitschige Farbwechsel-LED einbauen und Walgesänge beim Saunieren hören möchte, dann kann ich das auch und darf es selbst entscheiden und einrichten. Herrlich!
Ich habe es erst gestern zu meinem Mann gesagt: Ihn zu heiraten war die beste Entscheidung meines Lebens, die Fassauna anzuschaffen, war die zweitbeste.
So ist das. |