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Betzy ist offline Betzy  Eine kleine Geschichte Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden
29.3.2020 - 17:32 Uhr
726 Posts
Saunameisterin Ranking


Mein Mann schreibt ja hin und wieder Kurzgeschichten, manche auch erotisch. Ich darf mit seiner Erlaubnis hier die eine oder andere veröffentlichen. Viel Spass beim Lesen.

Gruß
Betzy

Der Paternoster

Wir fahren an die Uni. Michelle sitzt neben mir. Ihre roten Haare glänzen in der Sonne. Wie jeden Tag fahren wir die Hauptstraße entlang, biegen dann links ab und steuern auf den sandsteinernen Durchfahrtsbogen der Universität zu. Die Schranke hebt sich, der Pförtner grüßt und wir parken das Fahrzeug auf dem reservierten Parkplatz direkt am Institutseingang. Einer meiner Hiwis grüßt mich, wendet sich jedoch schnell ab, denn gerade geht meine neueste Hiwi Maria die Treppe zum Eingang hinauf. Sie ist eine argentinische Schönheit.
Auch wir betreten das Gebäude und da ist er, der alte Paternoster und quietscht und knarrt vor sich hin. Natürlich steigen wir ein und fahren eine Runde. Warum machen wir das?

Ja, wie war das damals, im Dezember 78? Ich fuhr an die Uni. Auf dem Platz neben mir lag meine Unitasche. Mit meinem giftgrünen A Kadett fuhr ich die Hauptstraße entlang und bog dann links ab und steuerte auf den sandsteinernen Durchfahrtsbogen der Universität zu. Die Schranke blieb unten, wie immer. Also bog ich kurz vor der Schranke rechts auf den überfüllten Studentenparkplatz ab und parkte die Karre mal wieder so halb in der Grünanlage. Dann schnappte ich meine Tasche und ging zu Fuß zum Institut wo ich Hiwi war. Doch etwas war heute anders. Die Institutsweihnachtsfeier war angesetzt und so hatte ich noch eine Plastiktüte mit Zutaten für die Weihnachtsfeier dabei.
Am Institut angekommen stieg gerade der Herr Professor nebst Gattin aus ihrem Benz. Der durfte natürlich direkt am Eingang parken. Natürlich grüßte ich ihn, wandte mich jedoch schnell ab, denn gerade ging die neue Hiwi die Treppe hinauf. Ihr Name war Michelle, soviel hatte ich schon herausgefunden.

Nach dem alle Vorlesungen und Labortätigkeiten erledigt waren griff ich die Plastiktüte und stieg in den Paternoster um in den sechsten Stock zu fahren. Im zweiten Stock stieg Michelle dazu. Sie hatte ebenfalls eine Tasche mit Feierutensilien dabei. Ihre zierliche Gestalt und ihre langen roten Haare hatten mich schon mehrfach fasziniert, doch ich hatte nie den Mut sie anzusprechen. Also schaute ich sie an. Sie schaute zurück und vor lauter Gucken verpassten wir den sechsten Stock. Doch im Paternoster ist so was ja egal. Also fuhren wir einfach weiter, hinauf in den siebten Stock, den achten Stock, dann einmal rund ums große Zahnrad wieder nach unten.

Doch da passiert es. Das Licht ging aus und der Paternoster blieb mit einem Ächzen stehen und wir mit ihm, noch zu dreiviertel hinter dem Zahnrad. Der Hausmeister hatte ihn einfach abgeschaltet. Einen Alarmknopf gab es nicht, also versuchten wir es mit Rufen. Doch hier oben hörte uns niemand. Wir steckten fest.

Als angehender Ingenieur im dritten Fachsemester improvisierte ich und bastelte aus einer Kerze aus ihrer Tüte und einem Feuerzeug aus meiner Tüte erst mal eine Kabinenbeleuchtung. Was taten nun zwei junge Studenten, die auf Stunden in einer engen Kabine festsaßen? Nein, nicht das was ihr jetzt denkt. Wir unterhielten uns. Zuerst über das Institut und die Uni und das Studium. Doch so nach und nach wurden die Gespräche persönlicher. Wir sprachen über zerbrochene Liebe, Wünsche und unerfüllten Träumen. Dazu tranken wir meinen kalten Glühwein und aßen ihre selbstgebackenen Plätzchen.

Irgendwann wurde Michelle müde. Doch in der engen Kabine war es gar nicht so leicht sich hinzulegen. Schließlich legte sie sich ziemlich zusammen gefaltet auf den Boden während ich aufrecht sitzen blieb. Ihren Kopf legte sie zu meiner Überraschung auf meinen Schoß. Ich legte meinen Arm um sie und sie ließ mich gewähren.
Ich konnte das Gewicht ihres Kopfes spüren. Ihre roten Haare fielen über meine dunkle Hose, die Kerze beleuchtete ihr hübsches Gesicht und ja, ich konnte ihren Duft wahrnehmen, einen Duft, der mich niemals wieder loslassen sollte. So verging die Nacht.
Durch rumpeln wurden wir geweckt. Der Paternoster fuhr wieder. Es dauerte aber eine weitere komplette Runde bis wir uns aufgerappelt und alles wieder zusammengepackt hatten. Total übernächtigt liefen wir unserem Prof über den Weg. Unser Fehlen auf der Weihnachtsfeier war bemerkt worden. Er meinte jedoch nur, es müsse ja eine tolle Nacht gewesen sein.

Und darum fahren wir Paternoster. Bei der Fahrt hinter dem Zahnrad vorbei küssen wir uns immer. Sogar in unseren Hochzeitssachen fuhren wir und stecken geblieben sind wir in all den Jahren auch einige Male, jedoch nie wieder hinter dem Zahnrad. Auch heute traten wir unsere Runde an, doch wir küssten uns etwas zu lange, es ging schon nach unten und an einem der Einstiege stand Maria. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Wieder im Erdgeschoss steigen wir aus. Der Tag kann beginnen. Doch die tägliche Runde, die gehört einfach dazu.

Alle Rechte der Geschichte liegen bei legaston.

Hubert ist offline Hubert  Re: Eine kleine Geschichte Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden Stamm Sauna
29.3.2020 - 22:56 Uhr
629 Posts
Saunameister Ranking


Hallo Betzy, vielen Dank für die Geschichte.
Über die Jahre liest man hier immer wieder Tolles über/ von "Betzy".



Hubert

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