6.10.2012 - 18:32 Uhr
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Lord Sauna
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50676 Köln, Agrippabad
Besuch am 29.9.2012
Auf das Agrippabad war ich besonders gespannt. Hatte ich doch als kleiner Junge DORT meinen Frei- und meinen Fahrtenschwimmer gemacht. Also zurück zu den Wurzeln !!
Zudem hatten mir Bekannte von dem lustigen Ball erzählt, mit dem im Schwimmbad die Wellen gemacht werden und die Internetpräsenz lockte mit einer Terrasse mit Aussicht auf den Kölner Dom!
Kölsches Herz, was willst du mehr??
ANREISE + ZUGANG
Nachdem ich zunächst mittels Google Earth schon mal grob in meine alte Heimat zurückversetzt hatte, half mir das Navi dann bei der Annäherung ans Ziel.
Mein Auto stellte ich in der Tiefgarage am Agrippabad ab, eine Rollentasche ist von Vorteil. Für Schwimmbad- / Saunabesucher gibt es zumindest einen ermäßigten Tarif.
Von der Rezeption gelangt man entweder über eine große Treppe oder mit dem Fahrstuhl auf die 2. Etage.
Dort muss man mit seinem Chip durch ein Drehkreuz. Leider setzte mein Chip beim ersten Einwurf vorübergehend die Elektrik der Zugangsanlage außer Betrieb und beim 2. Einwurf blieb der Chip drinnen und ich stand immer noch draußen.
Personal, welches mir zu Hilfe eilen konnte, war nicht in Sicht. Erst nach mehrmaligem Rufen kam eine Dienstbeflissene mit Worten (sinngemäß): ja, ja, ich kann ja nicht überall sein….
Nachdem meine Zugangsberechtigung mittels der Inanspruchnahme von Telefon, Rezeption und Videokamera geklärt war, durfte ich dann endlich rein, meine 3-Stunden-Karte lief ja mittlerweile seit gut 10 Minuten.
In der Umkleide eine Vielzahl von Spinden, aufgebaut wie ein Labyrinth. Ein junges Paar, welches ich hilfesuchend nach dem Zugang zur Sauna befragte, konnte mir auch nicht weiter helfen, sie waren auch zum 1. Mal da.
Schließlich fanden wir mit vereinter Intelligenz die unscheinbare Milchglastüre zur Sauna.
DIE EINRICHTUNGEN
Die Anlage ist in mehrere Bereiche unterteilt. Ich nenne sie mal Innen 1 + 2 sowie Außen 1 + 2.
Im ersten Innenbereich findet man zunächst die Taschenablagen, rechts geht’s – etwas abgelegen - zur Biosauna. Geradeaus an der rechten Wand lang 2 finnische Saunen, das Steinbad und Liegen.
Linke Seite: Massagen (aufpreispflichtig), Kraxenöfen, Duschen, Tauchbecken, 1. Aufgang zur DOM-Terrasse, Brechelbad und Gastronomie.
An den Liegen vorbei geht es durch eine Glastür in den zweiten Innenbereich mit weiteren Liegen, Whirlpool, Schwimmbecken mit Sprudeldüsen.
Durch eine weitere Glastür betritt man den Außenbereich auf gleicher Ebene mit weiteren Liegen, Blockhaussauna, Kneippbecken und einem weiteren Aufgang zur DOM-Terrasse.
IM EINZELNEN:
Die Saunaanlage war gut besucht, aber nicht überfüllt.
Der bauliche Zustand war o.k., nur einmal hatte ich ohne großen Aufwand unerwartet den Regler der Dusche in der Hand, das war aber der einzige Mangel.
Die Biosauna war ziemlich klein, an der Wand zwitscherte und plätscherte eine elektronische Installation, die einen „Regenwald“ imitieren soll und die man mittlerweile in fast jeder 2. Saunaanlage (die ich kenne) findet.
Die finnischen Saunen drinnen und draußen sind Standard und damit keine lange Anreise wert.
Das Brechelbad bestand aus einer Hütte, die man wohl original in der Schweiz (?) abgebaut und hier wieder aufgebaut hat. Sie wirkte in dem ansonsten nüchternen Ambiente etwas verloren. In der Mitte stand ein großer Ofen, auf dem Boden lagen Tannenzweige, die einen entsprechenden Duft verbreiteten. An den Wänden standen 3 Sitzbänke, der Platz reichte also für 6 bzw. maximal 9 Personen. Die Temperatur und / oder Luftfeuchtigkeit hätte nach meinem Empfinden etwas stärker sein dürfen, um das Tannenduft-Schwitzerlebnis zu intensivieren.
Das Indoor-Schwimmbad war ausreichend groß, um ein paar Schwimmzüge machen zu können, das empfinde ich zur Auflockerung zwischendurch immer als sehr angenehm.
Die Liegen standen nicht in einem separaten Raum, sodass ständig Leute an einem vorbei liefen. Entspannung findet so NICHT statt. Decken gab es auch keine.
Die DOM-Terrasse war enttäuschend. Vom Kölner Dom konnte man nur die 2 Spitzen sehen, ansonsten schweifte der Blick über nüchterne Bürofassaden, von denen aus man aber wiederum einen „prächtigen“ Ausblick auf die Saunaterrasse hatte…..
BEST OF
Das beste gab es leider erst zum Schluss, denn unter dem „Steinbad“ konnte ich mir zunächst nichts vorstellen und dachte deshalb nur an ein herkömmliches Warmbad.
Tatsächlich bestand das Steinbad aus einem großen Raum und einer kleineren Nische. In der Mitte des großen Raumes wurde ein Korb mit Steinen bollernd von einem schweren Gasbrenner erhitzt. Nach einiger Zeit – ich schätze mal 5 Minuten – ging der Gasbrenner aus und der Korb wurde vollautomatisch in ein Tauchbad geschwenkt, in dem es daraufhin natürlicherweise kräftig zischte. Nach ca. 1 Minute wurde der Korb ein 2. Mal eingetaucht. Kurz darauf wurde der Korb mit den Steinen wieder über den Gasbrenner gehoben und die gesamte Prozedur begann von vorne.
An der Decke hing ein großer Ventilator, der über einen Seilzug und eine Kurbel an der Wand von Hand bedient werden konnte. So ließ sich die feuchte Luft im Raum verteilen. Für eine lustige Saunatruppe sicherlich eine Mordsgaudi.
GESAMTEINDRUCK
Eine typische Saunaanlage für den Saunagänger aus dem Nahbereich. Kein Luxus, aber eine paar nette Details sind vorhanden. Der Zustand war überwiegend einwandfrei.
Preis: 18,90 Euro für 3 Stunden plus Parkgebühren von ca. 1,50 Euro.
Persönliches Fazit: Die Steinsauna war mein persönliches Highlight und schon deshalb einen Besuch wert, kann aber die schwierige – für einen Innenstadtlage typische - Parksituation und meine Enttäuschung über die DOM-Terrasse nicht dauerhaft aufwiegen.
Meine persönliche Sauna-Einstufung: E
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Erläuterung zu meinen persönlichen (!!) Sauna-Einstufungen
unter Berücksichtigung von Leistung + Preis + Entfernung:
A = einer meiner Favoriten >> auf Dauer MUSS
B = gerne als gelegentliche Abwechslung >> auf Dauer KANN
C = nicht auf Dauer, aber gerne doch ein zweites Mal
D = nach 2x reicht es mir vorläufig
E = nach 1x reicht es mir vorläufig
F = Nein danke – für mich NIE mehr !!
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