26.1.2014 - 12:21 Uhr
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Saunaobermeisterin
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Kleines Update der Saarland-Therme.
Ich war gestern zur langen Saunanacht bis 3 Uhr morgens in den Saarland-Thermen. Das war mein zweiter Besuch nach meinem ersten Besuch kurz nach der Eröffnung. Es haben sich ein paar Sachen getan. Die Außengestaltung ist fertig, alle Bauzäune sind weg. Nun kann man auch mit dem Aufzug vom Parkplatz hoch zum Eingang fahren, statt mit der Saunatasche die große Treppe mit vielen Stufen hinauszugehen. Von Außen bietet die Anlage nun einen sehr schönen Anblick, es ist alles stimmig gemacht.
An der Kasse die erste Überraschung. Wir wollten in die Gemeinschaftsumkleide und baten um einen großen Schrank für die Saunatasche. Dies geht nun nicht mehr, da man die Herrenumkleide und die Gemeinschaftsumkleide gegeneinder getauscht hat. Das ganze scheint erst vor kurzem passiert zu sein, denn an den Umkleiden hingen noch die alten Schilder notdürftig überklebt.
Im Thermalbereich, der normalerweise textil ist, hat sich etwas verändert. Das Solebecken ist hinzugekommen, ebenso ein Soleinhaltationsraum, der wie ein Dampfbad aufgebaut ist. Der Salzgehalt im Becken ist sehr hoch, ich glaube einen so hohen Salzgehalt habe ich in noch keinem Solebecken erlebt. Es gibt ausreichend Schaumgummirollen, mit denen man in dem Becken treiben kann. Das Becken ist außerdem ein Aquasound-Becken mit Musik im Wasser. Das Licht über dem Becken ist stark gedimmt, die Decke stellt einen Sternenhimmel dar. Leider hat das Solebecken auch einen Nachteil, es ist wie eine Höhle aufgebaut. Wenn jemand die zugehörigen Duschen nutzt oder es sich Leute in dem Becken unterhalten, wird es schnell störend laut, da es durch die Höhlenstruktur stark schallt.
Geht man nach oben auf die Galerie, kommt man zum Gastro- und Saunabereich. Bei den Ruheräumen hat sich etwas getan. Der eine Ruheraum direkt neben der Treppe wurde nun dem Saunabereich zugeteilt. Zugang ist nur noch über den Saunabreich möglich, ein Fenster wurde verschlossen, zwei andere mit maurischen Gittern verschlossen. Das Lärmproblem hat sich dadurch aber nur zum Teil gelöst, vom Restaurantbereich dringt weiter Geschirrgeklapper ein. Auch bei den beiden anderen Ruheräumen hat sich etwas getan. Man hat innen vor den Eingang eine lärmschluckenende Wand gesetzt, dadurch kommt der Eingang ca. 1 Meter weit in den Raum, dort hängt auch noch ein Vorhang, der zugezogen werden kann. Das Lärmproblem hat sich dadurch entschärft, jetzt bliebe noch, die Gastrotische vor den Ruheräumen zu entfernen, den sind sie besetzt, dringen die Gespräche in den die Ruheräume ein.
Im Saunabereich selbst hat sich wenig verändert. Die Aufgüsse finden laut großer Aufgusstafel statt, sie gehen über drei bis vier Runden und werden recht heiß. Zugaben in Form von Eis oder Obst gibt es nicht mehr. Der Honiaufguss geht über 2 mal 2 Runden, dazwischen wird die Sauna verlassen um sich im Duschbereich mit Honig einzureiben, der Salzaufguss funktioniert entsprechend. Der Salztopf vor dem Dampfbad ist verschwunden.
Auf dem Dach befindet sich weiterhin die Eukalyptus-Sauna. Inzwischen kann man über das ganze Dach auch gehen, es wurden Plattenwegen in den Kies gelegt, auch stehen für besseres Wetter Liegen und Sitzgruppen zur Verfügung. Vom in meinem ersten Beitrag beschriebenen Eukalyptusaufguss ist nicht sehr viel geblieben. Er geht immer noch über mehrere Runden mit Pause zum abkühlen. Der Aufuss selbst ist aber irgendwie mutiert. Zunächst wird aus einem Eimer mit einem Schöpfer Wasser auf dem Ofen verteilt und verwedelt, das ganze passiert zweimal, dann ist Pause zum zwischenabkühlen. Wieder drin, kommen die Eukalyptus-Zweige zum Einsatzt. Nach dem eine Runde normal mit Schöpfer aufgegossen und verwedelt wurde, werden nun die Zweige in eiskaltes Wasser getaucht und über den Köpfen der Saunabesucher geschüttelt. Was das soll, ist mir nicht so ganz begreiflich. Man nimmt nichts von dem Duft wahr, man bekommt kaltes Wasser auf Kopf und Rücken, was mir persönlich nicht so zusagt, un da das ganze auch bei den Gästen vor, hinter und nebenan passiert, ist das Saunatuch danach so nass, dass man es auswringen kann. Es geht weiter mit dem Aufguss, mit den Zweigen wird aufgegossen, aber wie? Vor dem Ofen stehen Eimer mit Wasser, darin werden die Zweige eingetaucht und dann auf den Ofen gelegt. Der Nachteil: Die Eimer stehen vor dem Ofen, der recht hoch ist. Bis die Zweige auf dem Ofen sind ist schon ca. 50 Prozent des Wassers vor den Ofen gelaufen, das Holz davor sieht entsprechend auch, man hört auch das wenig Wasser auf den Ofen kommt. Warum steht ein Kessel mit Wasser auf dem Ofen? Daraus wird mit dem Schöpfer noch zusätzliches Wasser auf dem Ofen verteilt. Was geblieben ist, ist das die Gäste vom Saunameister mit den Zweigen auf den Rücken gequästet werden. Mir ist aufgefallen, dass die Sauna, wie soll ich sagen, nicht direkt dreckig, aber ungepflegt ist. Wie alle Aufgussaunen der Therme hat auch die Dachsauna einen Holzfußboden, es sind die gleichen Sparrenabstände wie bei einer Saunabank. Zwischen und unter den den Latten liegen die Blätter der vergangenen Aufgüsse und meiner Meinung nach aufgrund der Menge nicht nur von diesem Tag. Das Holz ist auch schon recht angegriffen, weil eben das Wasser vorm Ofen draufplatscht und natürlich auch alle Gäste barfuss und verschwitzt darüber laufen. Hier wäre meiner Meinung nach ein Fliesenboden mit Matten besser, den könnte man nach einem Aufguss kurz durchfegen.
Mein Fazit: Es hat sich einiges getan, manches ist besser geworden, einige Sachen leider auch schlechter. Daher bleibt es für mich bei der Schulnote 4. Ein absolutet no-go habe ich leider auch erlebe müssen. Während der untere Bereich noch textil war waren ganz hinten im Ausbecken, wo der Strömungskanal und der Whirlpool sind, zwei Pärchen ungeniert am bumsen, eins im Whirlpool und eins dahinter im Strömungskanal. Ich habe es dem Saunapersonal gemeldet, aber bis ich durch das ganze Außenbecken zurück und am Thresen war, weiß ich nicht ob die entsprechenden Besucher noch ertappt wurden, auch wenn jemand vom Saunapersonal sofort aufgesprungen und der Sache nach ist.
Zwischen meinen beiden Tests sind 15 Monate vergangen, in dieser Zeit hat sich einiges getan, aber wirklich vermisst habe ich die Saarland-Therme nicht. Da auch der Preis im Oktober zum zweiten Mal erhöht wurde und die Tageskarte am Wochenende inzwischen 27 Euro kostet, werde ich die Saarland-Therme so schnell nicht mehr besuchen.
Der Test fand am 25.01.2014 statt und stellt meine alleinige private Meinung dar.
Gruß
Betzy |