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Forum > Rund um das Thema Sauna > SAUNA: Saunatestberichte, Meinungen und Erfahrungen zu Saunaanlagen und Wellnessanlagen Testberichte und Meinungen der Besucher > Südsauna-Test: Teil 2: Palais Thermalbad in Bad Wildbad
Hier geht es um Saunen, Saunas, Vergleiche und Meinungen über die Anlagen die von Euch besucht wurden. Schreibt! Andere Besucher können so etwas über die Anlagen nachlesen.
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Erikschlonz ist offline Erikschlonz  Südsauna-Test: Teil 2: Palais Thermalbad in Bad Wildbad Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden
29.3.2009 - 23:25 Uhr
12 Posts
Saunaamateur Ranking


Heute möchte ich euch die "Palais Therme in Bad Wildbad" vorstellen.


Zur Vorbemerkung muß ich sagen, daß es sich hier um ein wirkliches Luxusbad handelt, daß liebevoll restauriert wurde. Seit über hundert Jahren haben hier die reichen Bürgerlichen gebadet und sauniert (jedoch streng nach Männer und Frauen getrennt, was jetzt natürlich nicht mehr so ist)

Der Eintrittspreis ist hoch, 2 Stunden kosten 13 Euro, 4 Stunden 16 Euro. Es gibt eine Abendkarte, aber nur Donnerstags und Sonntags, da kriegt man 4 Stunden für den Preis von 2. Schon an der Kasse im gedämften Eintrittsbereich merkt man: Luxus, Luxus und nochmal Luxus. Klar, Bad Wildbad ist eine Kurstadt, die Leute die hierher kommen, haben was im Geldbeutel. Das Personal ist freundlich und zuvorkommend, kann man nichts sagen.


Das ganze Bad ist wie ein maurischer Palast. Es ist einfach genial durch die großen Hallen und Gänge zu gehen, und die Figuren und Ornamente rechts und links zu bewundern. Es besteht aus sehr vielen kleinen Bädern, aus historischen Gründen, denn früher wollte jeder in seinem eigenen kleine Bereich baden. Die sind oft nur 2 -4 qm groß, andere 6-8qm. Sprudelmodus ist eingebaut. Dort liegen dann oft Paare drin, und man ist dort ziemlich versteckt, weil es oft immer um die Ecke geht. Ich hab mich oft gefragt, was da wohl manche ganz eng umschlungene Paare wohl so alles anstellen...

Die kleinen Becken haben verschiedenen Temperaturen von 26-36 Grad. Es gibt auch ein paar Größere so mit 15 -20 qm. In einem Bereich kann man eine Klangschalenmassage bekommen, während man im Wasser liegt (Aufpreis natürlich). Handlaufe an den Becken sind historsich erhalten, sehen toll aus. Auch die Figuren mitten im Becken sind perfekt restauriert (wohlproportioniert Frauen mit Knackarsch)


Man verläuft sich schiergar, es gibt zwar einen Plan an den Umkleidekabinen, aber den kann man sich kaum auswendig merken. Achja zu den Umkleidekabinen. Man kriegt einen Chip, auf den man auch zum Glück was zum Essen und trinken bezahlten kann. Allerdings drückt man den Chip nur so in seinen Schrankschlüssel rein. Das ist nicht richtig fest, man ist immer in Sorge, daß der rausfallen könnte. Deswegen hebe ich immer alle Essenbelege auf.

Für den Schrank braucht man paradoxerweise wieder 1 Euro Stück zum verschließen...


Es gibt zum Glück eine Möglichkeit etwas zum essen und trinken, aber nur unten im Thermalbad. Das Ess-Angebot ist leider sehr eingeschränkt.

Nur Fischliebhaber kommen auf ihre Kosten, man kann fangfrischen Fisch aus Calmbach (ist ums Eck) essen.

Es gibt wirklich nur kleine Sachen, Salat, belegte Brötchen usw. Es ist aber sehr lecker, der Preis ist vernünftig, leider sind die Portionen nicht so groß. Zum trinken gibt es einiges, Bier, Drinks, Kaffee usw. Sehr zu empfehlen sind die leckeren Buttermilchsorten, die machen die glaube ich dort selber oder rühren sie frisch an. Das tut gut nach der Sauna. Nettes Personal.

Zum Essen kann man an der Bar sitzen oder in einer großen Halle essen, die vorzüglich geschmackvoll mit Korbliegen und Sesseln ausgetattet ist. Das ist Erholung und Entspannung pur !


Ahh.. zum Saunabereich. Zu allererst: schlechte Beschilderung ! Man ist wirklich verwirrt, wo es langgeht.

Ich als Neuling dort lief gleich in 3.Obergeschoß, öffnete die nächste Tür (weil man das dort schnell lernt, einfach mal Türen aufzumachen, weil keine Schilder dranstehen) und stehe im Technikbereich. Überall silberne Rohre, Regler, Handräder und Mittendrin ein Tisch, wo niemand saß, aber die Reste von einer üppigen Mahlzeit von 4 Leuten ! Obwohl ich dort jetzt schon öfters war, verlaufe ich mich immer wieder. Es gibt eine Möglichkeit übereine Dachtreppe zu gehen, was im Winter echt verdammt kalt ist. Schlappen sind unbedingt notwendig !

Cool sind die automatischen "Druckschleusen"türen. Es sind eher Temperaturschleusen. Automatisch öffnet sich die erste Tür, man geht in ein kleines Kabuff 1 qm und die Tür hinten schließt sich und eine Sekunde später geht die vordere Tür auf.


Zum Saunaangebot: 2 Dampfgrotten, 1 Liegesauna Bio 60 Grad, mit farbigen Lampen (40 qm, mit viel Platz da, können sicher 20-30 Personen alle liegen), 1 Aufgußsauna 90 Grad (auf dem Dach), Tepedarium (Aufwärmeraum)

1 finische Sauna (auch mit Aufguß), 1 Soft-Sauna 70 Grad. Eiskaltes Tauchbecken. Mehrere Ruhe und Liegeräume sehr geschmackvoll eingerichtet. Mehrere Schwimm- und Badebecken verschiedener Temperaturen, Schwimmen ist möglich ohne wieder runter in den Thermalbadbereich zu müssen.


Sonstiges: Kostenlose (schwache) Solarien (man muß nur den Raum finden, aber es steht sogar auf der Türe)

Praktisch: Stadtbahn (Karlsruher ÖPNV-Netz) direkt vor der Türe !


Wie gesagt, Beschilderung ist schlecht, man irrt als Neuling umher, sollte nur wenig machen beim ersten Mal und das richtig und lieber noch ein zweites Mal herkommen. Teilweise hat dort sehr moderne Duschen, aber man ist schwer beschäftigt herauszufinden, wie die Armatur funktioniert. Kein Beschriftung, wie man jetzt doch nochmal den "Regenwaldmodus" einschalten kann (wo warmes Wasser von der Seite kommt, und kühles wie im Regenwald von oben)


Zu den Gästen: Auch Bad Wildbad ist ein Kurort. Deswegen ist auch das Publikum älter. 50-60-70 und älter. Ab und zu mal ein paar jüngere. Voll kann es dort nicht werden, auch beim Aufguß war noch genügend Platz.


Gesamtfazit: Die Palais-Therme ist ein gigantisches Bad, mit historischer Geschichte. Man fühlt sich dort sehr wohl, fast wie ein König, aber es ist Luxus pur. Es eignet sich als einmaliges Erlebnisbad zum schauen und staunen, nicht als "Haus-Bad" zum immer wieder gehen. Letztere Eigenschaft fließt allerdings sehr stark in meine Notengebung mit ein ! Unter Berücksichtigung, aller erwähnten Punkte oben, auch des hohen Preises (der verständlich ist) ergibt sich die Gesamtnote: 2 - (Zwei Minus in Schulnoten)

Trotzdem ECHT SEHENSWERT und einen ABSTECHER WERT, wenn man mal in der Nähe sein sollte !


P.S: Achtung es gibt 2 Thermalbäder in Bad Wildbad. Das andere ist die VITAL-Therme, die ist oben auf dem Berg und die habe ich noch nicht getestet, weil sie nur eine Sauna hat und mehr zum schwimmen und auch eher für Kinder und Familien geeignet ist.

Erikschlonz ist offline Erikschlonz  Re: Südsauna-Test: Teil 2: Palais Thermalbad in Bad Wildbad Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden
1.4.2009 - 11:59 Uhr
12 Posts
Saunaamateur Ranking


Schon, aber was bringts, wenn man hier liest, daß nicht alle Saunen, den Gutschein akzeptieren. Man redet sich raus mit "gesteigerte Energiepreise" Auschlagszahlung usw...
Nee, wenn die sich nicht dran halten, dann nicht...

Was anderes: Würde mich übrigens freuen, wenn noch ein paar mehr Leute antworten, wie sie meine Berichte fanden !

wellspass ist offline wellspass  Re: Südsauna-Test: Teil 2: Palais Thermalbad in Bad Wildbad Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden Email Stamm Sauna
6.12.2009 - 21:17 Uhr
56 Posts
InderMittesitzer Ranking


Ich finde das auch eine Unverschämtheit vom Algarve-Bad. Der Sauna-Betreiber sollte sich was schämen, seine Zusagen nicht einzuhalten. Den sollte man verklagen.

Den obigen Bericht vom Palais Thermal ist sehr gut, sagt eigentlich schon alles aus. Ein sehr schönes Bad, dazu das wohl älteste noch betriebene Bad in Deutschland überhaupt. Hier dennoch mein Bericht dazu...

… 083 … „Palais Thermal Bad Wildbad“

Nachts im Museum - saunieren!
Baden wie in der Alhambra!

== Fakten ==
Bad-Typ: Thermalbad / Historisches Bad / Hallenbad / Saunaland
Eignung: Erwachsene / Senioren / Behinderte / Textilfrei / Fitneß
Motto: Das fürstliche Erlebnis

Adresse: „Palais Thermal“, Kurplatz 5, D-75323 Bad Wildbad
Region: Baden-Württemberg, Nord-Schwarzwald
Anfahrt: A8 Karlsruhe - Stuttgart bis Pforzheim-West, dann B 294 Richtung Freudenstadt, in Calm-bach nach Bad Wildbad abbiegen. In Bad Wildbad in der Stadtmitte. Mit der S-Bahn von Pforzheim bis direkt an die Thermen.

Telefon: (+49) 07081 - 303 301
Fax: (+49) 07081 - 303 100
e-mail: info@palais-thermal.de
Internet: www.palais-thermal.de
Klangschalen: Suzana Tesla (Tel. 07081-3742 oder 0176-70052477)
Eröffnung: Bad 1847, Therme 01. Dezember 1995

== Geöffnet ==
Mo bis Fr: 12 - 22 Uhr
Sa/So/Fei: 10 - 22 Uhr (Heiligabend geschlossen)

== Tarife ==
Einheitspreis: 13,50 € (2 Std.), 16,50 € (4 Std.), 19,50 € (5 Std.), 22 € (Tag)

Ermäßigungen für Schüler, Studenten, WDLs, ZDLs (vor 17 Uhr). Mo bis Do (außer Fei / Ferien / Brü-ckentag) gibt es die Tageskarte zu 16,50 €. Sonderpreise für Wertkarten, Abendtarif. Keine Kinder unter 12 Jahren. Stand: 05/08

== Bad Wildbad ==
Das Staatsbad Bad Wildbad liegt in einer wildromantischen Schlucht mitten im Schwarzwald, etwa eine halbe Autostunde südlich von Pforzheim. Das Städtchen im Landkreis Calw wurde im Jahre 1345 ers-tmals urkundlich erwähnt. Die am Urquell gefundenen Gefäße stammen sogar aus dem 12. Jahrhundert. Der Ort mit heute rund 11.000 Einwohnern zwängt sich in das Flußtal der Enz und wird beiderseits von hohen, bewaldeten Bergen umgeben. Der Höhenunterschied zwischen der Innenstadt und dem beliebten Ausflugsziel Sommerberg beträgt 300 Meter. Dennoch ist die Bergstation binnen weniger Minuten bequem zu erreichen, denn hier verkehrt seit nunmehr 100 Jahren eine Standseil-Schienenbahn. Dabei werden auf der 756 m langen Strecke Steigungen von bis zu 53 % überwunden.

Sehenswert sind außerdem das Königliche Kurtheater von 1865, der Kursaal und das ehemalige „König-Karl-Bad“ von 1892, das heute als „Haus des Gastes“ dient. In den beiden Hauptstraßen links und rechts der Enz findet man einige schöne, gut sortierte Kaffeehäuser, die vor allem am Wochenende sehr gut fre-quentiert sind. Bereits seit dem 15. Jahrhundert ist der kleine, aber durchaus mondän zu nennende Kurort auch bei Fürsten und Regenten aus ganz Europa sehr beliebt. So entstand schon von 1839 bis 1847 hier ein luxuriöses Badehaus, das bis heute nahezu original erhalten ist - das „Graf-Eberhard-Bad“.

== Altes und Neues Graf-Eberhard-Bad ==
Von 1989 bis 1995 wurde das „Graf-Eberhard-Bad“ komplett restauriert und mit modernster Technik ver-sehen als „Palais Thermal“ wiedereröffnet. Heutzutage ist es nicht mehr nur für den Hoch- und Geldadel, sondern auch für Normalsterbliche zugänglich und erfreut sich hoher Beliebtheit. Und das, obgleich mit dem nur einen Steinwurf entfernten, seit 1965 bestehenden Thermalbad „Vital Therme“ sozusagen Kon-kurrenz im eigenen Hause existiert. Unter Sauna-Kennern wird das „Palais Thermal“ immer noch als Ge-heimtipp gehandelt, denn diese wunderschöne Anlage, die weitab von der nächsten Autobahn entfernt liegt, bietet eine einzigartige Atmosphäre zu einem vergleichsweise noch erschwinglichen Preis (wenn man zur richtigen Zeit kommt) und ist nicht so überlaufen wie die Thermen in größeren Städten. Das „Palais Thermal“ dient der reinen Entspannung. Und hier kann man den Alltag wirklich für ein paar Stunden ver-gessen, sich wie ein Märchenkönig oder ein Sultan in seinem Harem fühlen.

== Erster Eindruck ==
Schon von außen macht das Bad einen imposanten Eindruck. Das große, quadratische Bauwerk ist im klassizistischen Stil aus hellem Buntsandstein erbaut und hat zwei Etagen. Zur Linken schließt sich das ebenfalls historische Badhotel an, zur Rechten das vom Stil her total unpassende Kurmittelhaus aus den 1970er Jahren. Dafür mußte leider die alte Klosterruine weichen.

== Entrée ==
Das Foyer wirkt großzügig und einladend, die Kasse ist heute doppelt besetzt. Freundlich erklären die Kassendamen alle Modalitäten und schließlich erhält man den Eintritts-Chip, der bargeldloses Zahlen im ganzen Bad ermöglicht. Man kann die Eintrittskarte jedoch auch am Automaten erwerben. Nach dem Pas-sieren des Drehkreuzes findet man sich im Föhn- und Kosmetikbereich wieder. Nach rechts geht es in die unteren Umkleiden. 184 Vollschränke stehen bereit, die Schrankwahl ist frei. Die Umkleiden sind zwar gemischt, doch es gibt ausreichend Einzelkabinen zum Umkleiden. Weitere 60 Schränke befinden sich im 1. Obergeschoß des Anbaus. Übrigens sind für alle 244 Schränke auch Wertfächer vorhanden.

== Badeland ==
Im Erdgeschoß des „Palais Thermal“ ist Badebekleidung freigestellt, das Obergeschoß hingegen komplett textilfrei. So findet man unten die eigentlichen Bäder, die einst in streng unterteilt Abteilungen für Damen und Herren waren. Heute darf man natürlich mit dem Partner gemeinsam planschen. Durchgehend warme Becken von 32 bis 38 Grad stehen zur Verfügung. „Tritt ein, denn hier wohnen die Götter“ lautet übersetzt die Inschrift an der Wand des „Großen Frauenbades“, das aus vier kleineren Hot-Whirlpools sowie zwei etwas größeren Thermal-Liegebecken besteht. Eine Venus-Statue mitten im Becken findet man im „Kleinen Frauenbad“, dem heute mit 38 ° wärmsten Badebecken. Vor ein paar Jahren wurde dieses Becken noch mit etwas kühlen 26 ° gefahren. Im Mittelpunkt des „Großen Herrenbades“ findet man eine weitere Venus-Statue von Bertel Thorvaldsen. 34 ° warm ist das Sitzbecken des „Kleinen Herrenbades“. Hier bildet eine männlich-jugendliche Antinous-Statue den Mittelpunkt. Außerdem gibt es noch die drei Fürstenbäder, die opulent mit Ornamenten ausgestattet sind und jeweils zwei bis vier Personen Platz bieten.

== Gastronomie ==
Und danach zum Snack an die Saunabar. Gourmets sind hier allerdings an der falschen Stelle. Die Speise-karte ist kurz, richtig essen kann man hier nicht. Ich wähle einen „Toast Hawaii“ (für mich bitte ohne Schinken, dafür mit Tomaten) zu 4,20 Euro, der zwar recht groß und eßbar ist, aber nicht gerade ein Ge-nuß. Weiterhin stehen noch kleine Salate, Würstchen oder kalter Fisch auf der Karte, alles nicht sonderlich verlockend. Mehr als den kleinen Hunger kann man hier wirklich nicht stillen und auch der Kuchen machte nicht den frischesten Eindruck (einzeln geschnitten, nicht in Folie). Immerhin ist die Johannis-beerschorle zu 1,60 Euro ganz gut. Die anfangs zusätzlich angebotenen beiden kostenlosen Trinkbrunnen wurden zwischenzeitlich übrigens geschlossen, wohl um den Umsatz der Saunabar zu steigern.

== Maurische Halle ==
Mit dem Snack bewaffnet geht es in die "Maurische Halle" nebenan. „Es gibt keinen Sieger außer Gott“ steht in arabischen Schriftzeichen über dem Bogengang der Halle geschrieben - der gleiche Satz ist auch in der Alhambra im spanischen Granada zu finden. Bunte Mosaiken, Stucksäulen, goldverzierte Gesimse, Kapitelle wie aus 1001 Nacht und Arkaden prägen das ganze Erdgeschoß. Hier fühlt man sich wirklich, als würde man in einem Museum baden. Dieser Eindruck verstärkt sich noch durch die fünf „Museums-bäder“ direkt nebenan; das sind nicht mehr benutzte Becken, die mit sehr vielen Informationen bestückt wurden. Man kann hier die ganze Geschichte Bad Wildbads nachvollziehen, von der Urquelle über den historisch etwas zweifelhaften Überfall auf Graf Eberhard II. bis hin zu den glanzvollen Zeiten im 19. Jahrhundert.

== Finnsaunas ==
Nach der - leider nur kleinen - Stärkung läßt es sich viel besser schwitzen. Denn im Obergeschoß und im Dachgeschoß befindet sich der FKK-Bereich, das eigentliche Saunaland. Zwei Treppen oder ein Aufzug führen nach oben. Natürlich gibt es Aufguß-Saunas, Trockensauna, Sanarium und Dampfbad. Die finni-sche Aufgußsauna liegt der Zirbel-Sauna direkt gegenüber. Beide Saunas sind gleich aufgebaut, lediglich spiegelverkehrt. Während in der Aufgußsauna eine Temperatur von 90 ° herrscht, wird die Zirbel-Sauna als Trockensauna mit 80 ° betrieben. Durch große Panorama-Scheiben blickt man auf die acht Fußwechselbecken, die in edlem grauem und schwarzem Marmor ausgeführt sind.

== Sanarium / Dampfbad ==
Etwas größer als die beiden Finnsaunas ist das Sanarium. Hier sitzt man auf vier Bankstufen bei angeneh-men 55 bis 60 ° und hoher Luftfeuchte. Während des Schwitzens wird man in periodisch wechselndes Farblicht getaucht. Und nach dem Schwitzbad taucht man in das große Marmor-Tauchbecken, das sich auf der gegenüberliegenden Seite befindet. Oder man tritt durch die selbsttätig öffnende Schiebetür ins Freie, d. h. ins Atrium. Dort befinden sich mehrere Ruheliegen.

Eine weitere Schiebetür führt wieder nach drinnen, diesmal in die Dampfbad-Suite. Der Raum wird von einem zweiten, diesmal runden und erhaben im Mittelpunkt stehenden Tauchbecken dominiert. Wie schon beim anderen, länglichen Tauchbad kann man über breite Marmor-Stufen einsteigen und muß keine steile Leiter benutzen. Zuvor sollte man jedoch das große, gekachelte Dampfbad ausprobieren. Hier finden bis zu 30 Personen auf zwei Sitzreihen unter der tonnenförmig gewölbten Decke Platz. Zur Erfrischung stehen mehrere Duschen bereit, man kann sich aber auch am Eisschnee-Brunnen bedienen. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, in den Aufguß einen Schneeball mitzunehmen.

== Entspannungs-Angebote ==
Die weiteren Räume im Obergeschoß des Altbaus sind der Entspannung gewidmet. Man findet hier drei Massageräume für die Wellness-Anwendungen. Zur ultimativen Entspannung und porentiefen Reinigung verhilft die Seifen-Bürsten-Massage, obgleich es hier keinen richtigen Hamam gibt. Geübte Hände verab-reichen aber eine original türkische Naßmassage mit viel Schaum. Danach fühlt man sich wie neu geboren, die Haut ist seidig weich. Natürlich gibt es alternativ auch klassische Massagen. Man sollte sich aber rechtzeitig anmelden bzw. eintragen, da die Treatments sehr begehrt und damit schnell ausgebucht sind. Zur Auswahl stehen weiterhin beispielsweise Hot-Stone-Massage, Nachtkerzenölbad oder ein Bad in wei-ßer Schokolade. Für heute habe ich Pech, denn es sind keine Termine mehr frei.

== Klangschalen-Wassermassage ==
Allerdings gibt es heute in einem der Fürstenbäder im Erdgeschoß ein Schnupper-Angebot. Dort hat näm-lich die ortsansässige, erfahrene Klangschalen-Therapeutin Suzana Tesla für die Abendstunden ihr Domi-zil genommen. Die recht exotisch anmutende, selten angebotene Klangschalen-Massage im Thermalbecken kann ausprobiert werden, und zwar zum vergünstigten Preis von nur 20 Euro für eine halbe Stunde. Der toll gekachelte Raum ist schön mit Kerzen dekoriert und die Therapeutin macht einen sehr guten Ein-druck, so daß ich das Angebot gerne annehme.

So lege ich mich also in das kleine, warme Becken und bekomme je eine Auftriebs-Nudel in die Kniekeh-len, unter den Rücken und in den Nacken. So kann ich nicht untergehen und schwebe ruhig an der Oberfläche. Nun beginnt die Zeremonie. Die Therapeutin steigt im Bikini zu mir ins Becken und schlägt die rundum verteilten Bronzeschalen nacheinander an. Wie ein Musiker erzeugt sie aus den verschieden hohen bzw. tiefen Tönen einen Rhythmus, der mal schneller, mal langsamer wird. Ich schließe die Augen und lasse mich in den Klängen treiben. Die angeschlagenen Schalen klingen wie Glocken. Es ist, als ob ich eine halbe Stunde in einem tibetanischen Kloster gebucht hätte.

Zwischendurch werden auch Klangschalen auf meinem Bauch und auf meiner Brust abgestellt und zum Klingen gebracht. Die Vibrationen laufen durch meinen Körper und wirken beruhigend. Viel zu schnell vergeht die Zeit, ich könnte einschlafen. Aber dann ist die Zeit leider um, die Töne ebben ab. Die Erde hat mich wieder. Ich darf noch ein paar Minuten treiben, bevor ich dann aussteige. Die Therapeutin drängt mich nicht. Hektik würde der Entspannung zuwider laufen.

Dann erhalte ich noch ein Klangschalen-Fußbad, ebenfalls sehr angenehm. Und schließlich trocknet sie mir noch die Füße ab. Ich fühle mich wie ein Pascha. Dieses Erlebnis war die 20 Euro allemal wert. Wenn ich nicht schon glücklich verheiratet wäre (und sie wohl auch), würde ich der sehr netten und attraktiven Dame vielleicht glatt einen Antrag machen. Okay, Scherz! Jedenfalls lohnt es sich, vorab einen Termin zu vereinbaren.

== Ruhe-Angebote ==
Zum Nachruhen empfiehlt sich die „Fürstensuite“. Diese besteht aus zwei nebeneinander liegenden Ruhe-räumen, die mit insgesamt 20 bequemen, modernen Liegen von Le Corbusier ausgestattet sind. Hier kann man ungestört von einem eigenen Königreich träumen. Und natürlich ist auch für die gesunde Bräune ge-sorgt. Sommer wie Winter stehen moderne Solarien für die Produktion von Glückshormonen zur Verfü-gung. Es gibt insgesamt drei Solarien der Einsteiger- bzw. unteren Mittelklasse, die per Chip bezahlt wer-den können, sowie einen Raum mit fünf kostenfreien Infrarot-Wärmeliegen.

== Orientalische Aufgußsauna ==
Doch es gibt noch mehr zu entdecken. Der Übergang vom historischen Bad zum anschließenden neueren Komplex erfolgt beinahe unmerklich. Über eine Treppe gelange ich zum erst kürzlich neu gestalteten Dachgarten mit kleinem Sandstrand und Kakteen. Heute ist aber nicht der rechte Tag für ein Sonnenbad, da es bedeckt ist. So begebe ich mich nach drinnen, wo die ebenfalls neue, orientalische Aufgußsauna zu entdecken ist. Die Sauna wurde nachträglich in den Panorama-Ruheraum eingesetzt, ist also eine Innen-sauna. So richtig orientalisch wirkt sie zwar nicht, doch es ist sehr angenehm, hier zu schwitzen. Farb-wechsel-Deckenleuchten sorgen für immer neue Stimmungen.

== Blaues Becken ==
Verläßt man diese Sauna durch den arabischen Türbogen nach links, so steht man auf einer Galerie mit Blick auf das „Blaue Becken“. Dieses ist unregelmäßig fünfeckig ausgeführt und mit ebenfalls warmem Wasser gefüllt. Blaue Strahler an Decke und Wänden sorgen für eine etwas unwirkliche Atmosphäre. Die-ses Becken dient morgens hauptsächlich zu Therapiezwecken, ist abends aber ein beliebter Treffpunkt für Hobby-Watsu-Therapeuten und verliebte Paare.

== Meditations-Sauna ==
Praktischerweise befindet sich direkt neben dem Becken eine weitere Sauna, die zum Träumen einlädt. Es handelt sich um die Meditationssauna. Hier kann man auf den sehr breiten Liegen herrlich entspannen, sich in Farblicht und Musik tauchen lassen und den regelmäßig stattfindenden, automatischen Aufgüssen zuschauen. Diese sind hier etwas Besonderes, denn alle halbe Stunde öffnet sich eine kugelförmige Abde-ckung über dem Ofen und eine eiserne Schöpfkelle befördert Wasser auf die heißen Steine, das sich zi-schend zur Dampfwolke verwandelt. Entsprechend hoch ist die Luftfeuchte im Raum, so daß man auch bei milden 60 ° schnell ins Schwitzen kommt.

== Besucher ==
Das Publikum im „Palais Thermal“ entspricht den Eintrittspreisen. Sozial Schwächere sind hier naturge-mäß eher nicht vertreten, auch Familien bleiben ausgeklammert. Somit findet man hier vorwiegend Singles und kinderlose Paare aus der Mittel- und Oberschicht, die sich gerne mal etwas Besonderes gönnen. Die Altersstruktur reicht von ca. 30 bis ca. 60 Jahren, bunt gemischt. Zum Flirten ist das Bad aber eher weniger geeignet, sofern man nicht gleich den eigenen Partner mitbringt.

== Resumée ==
Nun ist der Rundgang beendet. Zwischenzeitlich sind mehr als fünf Stunden vergangen wie im Fluge. Ich könnte noch bleiben, vielleicht ein wenig auf einer der bequemen Liegen ruhen, doch es ist schon kurz vor 22 Uhr, Zeit zum Gehen. Mit Sicherheit werde ich aber gerne wiederkommen, denn dieses Bad ist wirk-lich etwas Besonderes und weit mehr als nur einen Besuch wert. Der Badespaß ist wohl nicht ganz billig, aber es lohnt sich allemal. Hier erhält man Seelennahrung, entdeckt immer neue Details in der üppigen Architektur, die dennoch niemals überladen wirkt. Mit einem „normalen“ Saunabesuch ist der Aufenthalt im „Palais Thermal“ jedenfalls nicht zu vergleichen. Ein ähnliches Vergnügen bekommt man sonst be-stenfalls noch in einem osmanischen Badehaus in der Türkei geboten.

== Bad-Hotel ==
Wer sich etwas ganz Besonderes leisten möchte, dem sei ein Wochenend-Aufenthalt im angeschlossenen, historischen Badhotel ans Herz gelegt. Die Übernachtungen mit Frühstücksbuffet, Cocktail und Besuch im Palais Thermal kosteten bei meinem letzten Besuch nicht mehr als das reine Nächtigen in den meisten Hotels niedrigerer Kategorie. Das Badhotel ist momentan jedoch geschlossen, da ein neuer Pächter gesucht wird. Man kann aber beispielsweise ins Hotel Quellenhof ausweichen.

== Familien- und Behinderten-Tauglichkeit ==
Die Eignung für Behinderte ist eingeschränkt vorhanden. Zwar hat man sich um Barriere-Freiheit bemüht und auch einen Aufzug installiert, doch durch die historisch bedingte Enge und verschiedene Treppenstu-fen ist die Nutzung für Gehbehinderte nicht immer einfach. Ermäßigte Tarife für Behinderte werden nicht angeboten. Und auch für Familien empfiehlt sich der Besuch hier eher weniger. Es gibt naturgemäß keinerlei Einrichtungen für Kinder, denn man befindet sich in einem Kur- und Wellness-Bad. Darum werden auch keine ermäßigten Tarife für Familien angeboten. Für Kinder unter 12 Jahren ist zudem die Nutzung generell untersagt. Die Kinder können jedoch eventuell - sofern eine erwachsene Begleitperson vorhanden ist - im nur einen Steinwurf entfernten Thermalbad „Vital Therme“ untergebracht werden.

== Ausstattungsdetails ==
Saunaland unten:
„Kleines Frauenbad“ (38 °, ca. 20 m², 100 cm); „Großes Frauenbad“ mit 2 Liegebecken (34 °, je ca. 12 m², 60 cm) mit Bodendüsen; „Großes Herrenbad“ (32 °, ca. 60 m², 120 cm) mit Massagedüsen; „Kleines Her-renbad“ (34 °, ca. 20 m², 100 cm); 3 „Fürstenbäder“ (34 °, je ca. 3 m², 60 cm); 4 Whirlpools (34 °, je ca. 3 m², 80 cm); 6 Fußbecken; Ruheraum „Maurische Halle“ (10 Liegen) mit Brunnen; SB-Saunabar (33 Plät-ze)

Saunaland oben:
orientalische Aufgußsauna (90 °, 10 %, 40 Plätze) mit Farbwechsel-Deckenleuchten; Aufgußsauna (95 °, 10 %, 12 Plätze); Zirbel-Sauna (80 °, 15 %, 12 Plätze); Meditations-Liegesauna (80 °, 30 %, 30 Plätze) mit Musik, Farbwechsel-Deckenleuchten und Automatik-Aufgußofen; Bio-Sanarium (55 °, 50 %, 25 Plätze) mit Farbwechsel-Deckenleuchten; Dampfbad (45 °, 100 %, gekachelt, 30 Plätze); Therapie-Becken „Blaues Bad“ (32 °, 80 m², 80 - 120 cm) mit Behindertenlift; 2 Tauchbecken (15 °); 8 Fußbecken; 2 Ruhe-räume „Fürstensuite“ (11 bzw. 9 Liegen) mit Lesezirkel; Aufenthaltsraum; Atrium; Dachterrasse mit Sandstrand; Fitneßgeräte; 21 Liegen am „Blauen Bad“; el. Waage; 5 IR-Wärmeliegen (kostenlos); So-larium „Tutti Frutti“ (1 Euro / 5 Min.); Solarium „Ergoline 450“ (1 Euro / 4 Min.); Solarium „Ergoline 300“ (1 Euro / 5 Min.)

Wellness:
Seifenbürsten-Massage (10,50 Euro); Vital-Ölbehandlung (13 Euro); Wellness-Massage (22 Euro); Soft-Packs (ab 25 Euro); Nachtkerzenölbad (29 Euro); klassische Massage (18 Euro); Anti-Streß-Bad (25 Eu-ro); Watsu (ab 35 Euro / 35 Min.); Klangschalen-Wassermassage (ab 20 Euro); White-Chocolate-Creme-Bad (29 Euro); Hot-Stone-Massage (29 Euro)

Sonstiges:
Bademuseum mit 5 Demonstrations-Becken; Fitneß-Ebene; Behinderten-Aufzug; 3 Std. kostenloses Par-ken im Parkhaus; „Bad & Breakfast“; Bad-Hotel nebenan; Wochenendarrangements; Mitglied Deutscher Saunabund

== Tipp ==
Viel Geld sparen kann man übrigens mit dem Saunaführer von Peter Hufer. Darin findet man einen Gut-schein für eine Tageskarte, die immerhin bis zu 22 Euro kosten kann. Somit ist dieser Reiseführer sicher-lich eine lohnende Anschaffung vor dem Besuch in Bad Wildbad. Lest dazu bitte doch auch mal meinen Bericht: www.ciao.de/Der_Saunafuhrer_Schwarzwald_Sud_Wurttemberg_Hufer_Peter__Test_8347621

== Fazit ==
Ich kann das „Palais Thermal“ fast uneingeschränkt empfehlen (bis auf die Gastronomie), denn es ist ein Erlebnis, wie man es nur selten findet. Meiner Meinung nach gehört die Stippvisite in diesem Bad zu ei-nem Schwarzwald-Besuch ebenso dazu wie der Genuß eines Stückes Schwarzwälder Kirschtorte im Café, der Spaziergang durchs Höllental, die Bootsfahrt auf dem Titisee, das Baden in der Caracalla-Therme oder die Seilbahnfahrt zum Schauinsland. Darum vergebe ich hier guten Gewissens fünf von fünf Ster-nen!

© by wellSPAss im Mai 2008 / 06. Dezember 2009

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