10.10.2012 - 21:40 Uhr
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Lord Sauna
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Besuch am 3.10.2012
Es grenzt schon fast an Frevel, das Mediterana nur mit profanen Worten beschreiben zu wollen. Zumindest für den Großraum Köln ist es (meines Wissens) die prachtvollste Saunaanlage überhaupt.
Da ich meine Saunabesuche überwiegend in der Woche nach Feierabend absolviere, hatte ich wegen der Größe der Anlage, dem hohen Preis und der großen Entfernung bislang den Weg dorthin gescheut.
Der Tag der deutschen Einheit schien mir daher die passende Gelegenheit, einen ganzen Tag Zeit investieren zu können.
ANFAHRT
Mein Navi erwies sich für die Anreise als durchaus hilfreich. Von Mediterana-erfahrenen Kollegen vorgewarnt war ich bereits um 10.00 Uhr dort, musste aber auf dem Parkplatz schon anfangen, einen freien Platz zu suchen.
Im Empfangsgebäude (ich kam mir vor wie im China-Town vom Phantasialand) standen die saunawilligen Gäste in zwei Schlangen an den Kassen, Geduld war also gefragt. Endlich den sehnsüchtig erwarteten Chip für das Spind in der Hand ging es in eine der 3 Sammelumkleiden. Eigentlich sind es sogar 4 Umkleiden, aber eine davon ist nur für Damen.
Gespannt betrat ich den eigentlichen Saunabereich. Dieser teilt sich in mehrere Bereiche auf:
DIE EINRICHTUNGEN
Spanisch-maurischer Teil innen oben:
1) Loftsauna
2 Restaurants
mehrere Ruheräume, unter anderem das
Puppenhaus
Spanisch-maurischer Teil innen unten:
2) Aufgusssauna
3) Dampfbad
4 + 5) 2 spanisch-maurisch angehauchte
Niedertemperatursaunen
Duschen
Tauchbad
Mittelgroßer Pool
Fußbad
Mehrere Ruhebereiche
Rezeption, an der man kostenpflichtige Zusatzangebote buchen kann
Spanisch-maurischer Teil außen:
6) Lehmsauna
7) Finca-Sauna (ähnlich MAA)
8) Salzgrotte
9) Kerzensauna
10) Rosensauna
mittelgroßes* Solebecken
großer Pool, in den man vom Innenbereich aus hinein schwimmen konnte
Liegewiese mit
Bistro
großer orientalisch gestalteter Ruheraum
Verbindungsteil zum indischen Bereich und zum Textilschwimmbad:
Sonnenbänke und
Liegen
Indischer Teil innen:
11) Aufgusssauna
12) Dampfbad
Duschen
Aufenthaltsbereich, in dem nachmittags musiziert wurde
Rezeption, an der man kostenpflichtige Zusatzangebote buchen kann
Indischer Teil außen:
13) Haus der Elemente
14) Buddha-Sauna
Bistro
Feuerplatz
mittlerer* und
großer Pool
* mittelgroß ist ein Pool für mich dann, wenn er deutlich größer ist als ein sechseckiger Standardwhirlpool für 4-6 Personen, aber noch zu klein ist, um darin Bahnen schwimmen zu können.
Das Mediterna war gut besucht, wirkte aber dennoch niemals überfüllt. In allen Ruhebereichen – und das sind nicht wenige – waren freie Liegen zu bekommen.
An der Rezeption stand ein großer Lageplan und ständig war eine Mitarbeiterin / ein Mitarbeiter damit beschäftigt, den neuen Gästen das Haus zu erklären. Meine „Fremdenführerin“ war blond, hübsch, freundlich und hatte ein ANGEL-Tattoo auf der rechten Unterarminnenseite.
„ANGEL“ sollte mir noch häufiger an diesem Tag begegnen und bereitwillig meine Fragen beantworten. Ich war offensichtlich nämlich nicht der Einzige, der schon mal vorübergehend die Orientierung in der verwinkelten Anlage verlor.
AUFGUSS
Ich bin selber nicht (mehr) der große Aufgussfreak, so geriet ich mehr zufällig in einen Aufguss im indischen Teil. Kurz bevor es losging, quetschten sich noch mehrere Gäste in die letzten vermeintlich übrig geblieben Lücken und man saß SEHR nahe beieinander. Das ist einer der Gründe, warum ich Aufgüsse nicht (mehr) mag.
2 junge Bademeisterinnen begrüßten uns herzlich, erläuterten uns ausführlich die bevorstehende Zeremonie und zelebrierten dann auf den beiden Öfen den Aufguss „im Gleichschritt“. Allein das war schon eine Leistung. Nicht nur ich, sondern mehrere weitere Gäste nahmen nach dem 2. Gang dankend das Angebot wahr, den Raum verlassen zu dürfen.
BEST OF
Der Saunahöhepunkt stand mir zu diesem Zeitpunkt aber noch bevor: das Haus der Elemente. Ein Haus im Phantasialand-Stil mit einem großen Feuer in der Mitte. Die Gäste saßen in einer U-Form ringsum – mit den Füßen im Wasser!! Das ist ja mal richtig klasse!!
Die dazugehörigen Duschen sind fast noch besser: regelrechte Wasserfälle und große Regenduschen ergießen sich unter Begleitung von wechselndem Licht über den Gast, der gleichzeitig mit den Füßen knöcheltief im Wasser steht. Mit Sicherheit die spektakulärste Sauna im Mediterana.
Neben dem Haus der Elemente haben mir am besten die Salzgrotte, die Rosensauna und die beiden spanisch-maurischen Bäder gefallen.
TEXTILER BEREICH
Der Besuch des angrenzenden Textil-Schwimmbades ist im Eintrittspreis enthalten. Der Zugang erfolgt über den zentralen Platz, von dem man auch vom spanischen in den indischen Teil wechselt.
3 unterschiedlich temperierte Becken draußen und (Whirlpools mitgerechnet) 4 Becken drinnen. Die Bäder bieten unterschiedliche Zusammensetzungen, was Sole und andere Zusatzstoffe angeht, die dem Körper gut tun sollen.
Das Schwimmbad in der Claudius-Therme in Köln hat mir ehrlich gesagt dennoch besser gefallen.
GASTRONOMIE
Irgendwann bekommt man dann im Laufe eines Tages auch mal Hunger. Offen gestanden haben mir die Speisenangebote in den beiden Restaurants nicht zugesagt, vielleicht bin ich auch nur zu „bodenständig“. Ich entschied mich schließlich – weil nun mal der Magen knurrte - für einen Teller weiße Ravioli zu 15,50 Euro und das war noch eines der „preiswerteren“ Gerichte. Die als Beilage verwendeten Pilze waren zäh und schmeckten mir überhaupt nicht (milde ausgedrückt).
Mit einer Cola und einem obligatorischen Trinkgeld von 5%, welches automatisch aufgebucht wird, sofern man nicht ausdrücklich widerspricht (!!), hatte ich dann für einen Teller Nudeln mit Getränk knapp 20 Euro auf dem Kassenzettel. Hätte es bei den Nudeln kein Brot dabei gegeben, wäre ich noch nicht mal satt geworden.
Am frühen Abend genehmigte ich mir dann ein Stück Kuchen mit einem Kännchen Kaffee, inklusive dem wieder obligatorischen Trinkgeld von 5% ergab dies eine Rechnung von knapp 10 Euro.
FAZIT
Vom Design her hat das Mediterana das gehalten, was ich mir mal vom Monte Mare in Rheinbach versprochen hatte. Alles prächtig, elegant und plüschig.
Vereinzelt tauchten weibliche Gäste mit Textilien auf. Dies wurde leider seitens des Personals nicht unterbunden.
Wenn ich noch mal dort hinfahre, werde ich mir möglichst einen Werktag aussuchen, der NICHT in die Schulferien fällt. Unter der Woche ist nicht nur der Eintritt 2,- Euro billiger, vielleicht sind dann auch weniger Gäste da.
Insgesamt ist der Besuch des Mediterana keine billige Angelegenheit. Schließlich will man den ganzen Tag auch nicht von einer mitgebrachten Flasche Wasser und einer Banane leben. Mit Eintritt, Verzehr und Sprit hat mich der Tag knapp 80,- Euro gekostet. Soviel Geld habe ich in meinen besten Disco-Zeiten nur ganz selten an einem Abend verbrannt und das war noch in DM und nicht in Euro.
Ein solcher Tag dient dann auch weniger der Entspannung, sondern dem Erleben. Natürlich kann auch das Erholung sein. Beim Mediterana drängt sich mir immer wieder der Vergleich mit einem Freizeitpark ein.
Auch der ist schön, erlebnisreich ….. und teuer.
Persönliches Fazit: Das Mediterna hat für mich einen Kultstatus wie Mallorca….. jeder sollte mal dagewesen sein. Ein Potential zur Stammsauna hat das Mediterana für mich jedoch nicht, auf Wiedersehen bis in 2 Jahren!
Meine persönliche Sauna-Einstufung: C
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Erläuterung zu meinen persönlichen (!!) Sauna-Einstufungen
unter Berücksichtigung von Leistung + Preis + Entfernung:
A = einer meiner Favoriten
B = gerne als gelegentliche Abwechslung
C = gerne von mir aus auch ein zweites Mal
D = nach 2x reicht es mir, außer jemand möchte zusammen mit mir dorthin
E = nach 1x reicht es mir, außer jemand möchte zusammen mit mir dorthin
F = ein zweites Mal möchte ich auf keinen Fall dort hin
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